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In der Ausgabe „Modellbahn-Kurier Nr. 14: Bahnbetriebswerke“ veröffentlichte der EK-Verlag im 1. Quartal 2004
den folgenden Bericht über unser Bahnbetriebswerk Kirchberg, den wir mit freundlicher Genehmigung
des Verlags hier wiedergeben dürfen (Text: Bernhard Albrecht, Fotos: Frank Zarges).

 
 

 

Das Bahnbetriebswerk Kirchberg auf der

Eisenbahnanlage „Kirchberg/Baden“ des Modellbau- und –eisenbahnclub

WERKSTATT 87

 
 


Fahrstromschaltung und Signalisierung

Alle Gleise, die eine Fahrt auf die Drehscheibe oder eine Ausfahrt in Richtung Bahnhof zulassen, sind mit beleuchteten Wartezeichen von BRAWA ausgestattet. Ebenso ist die Ausfahrt aus dem AW-Gelände in Richtung BW mit einem Wartezeichen gesichert. Eine Rangierfahrt über diese Zeichen hinaus kann nur auf besonderen Auftrag des Stellwerkswärters erfolgen. Neben diesen Signalen sind lediglich noch die Weichensignale zu nennen, die die Stellung der zugeordneten Weiche anzeigen sollen. Hierbei handelt es sich um unbeleuchtete und unbewegliche Weinert-Teile. Hier war uns eine Funktion unwichtig, da man aus dem bei Ausstellungen üblichen Abstand die angezeigte Weichenstellung sowieso nicht mehr erkennen kann.

Die Wartezeichen sind mit der Beeinflussung des Fahrstromes gekoppelt. Dieser wird durch zweipolige Umschalter (2xUm) geschaltet. In Stellung „Fahrstrom aus“ wird auf dem Stellpult eine rote LED angezeigt, in Stellung „Fahrstrom ein“ eine grüne LED sowie das entsprechende Rangiersignal am Wartezeichen selbst. Diese Schaltung funktioniert durch den Einbau einer Diode jedoch nur in der Fahrtrichtung, die durch das Wartezeichen geregelt wird. In der Gegenrichtung kann kein Fahrstrom über den Wartezeichen-Schalter frei gegeben werden. Mann kann aber auch nicht auf eine Stromabschaltung für die Gegenrichtung verzichten, weil in einem BW sowohl in die eine als auch in die andere Richtung gefahren wird und daher der Fahrstrom immer wieder umgepolt wird. Würde eine ausfahrende Lok vor einem Wartezeichen halten müssen, würde sie sofort wieder an ihren Ausgangspunkt zurück fahren, wenn eine andere Lok entgegen ihrer Fahrtrichtung im BW rangieren würde. Deshalb muss auch der Strom für eine Fahrt gegen das Wartezeichen erst durch einen Taster freigegeben werden.

Entgegen der Empfehlung des Drehscheibenherstellers wird das umliegende Gleisfeld nicht von der Drehscheibe mit Strom versorgt, sondern die Drehscheibe von den Anschlussgleisen. Auf diesem Weg kann die Fahrrichtung innerhalb des BW’s und der Schuppengleise eindeutig bestimmt werden:

Regler in Richtung BW-Ausfahrt:   Alle Loks fahren in Richtung BW-Ausfahrt bzw. aus dem Schuppen auf die
                                                        Drehscheibe heraus

Regler in Richtung Drehscheibe: Alle Loks fahren in Richtung Drehscheibe bzw. von der Drehscheibe in
den Schuppen hinein

Im Ringlokschuppen, auf den Freigleisen und in der AW-Halle sind alle Gleise strommäßig zweigeteilt.

Der Fahrtstrom für das gesamte Gleis vor und im Schuppen wird nur über Taster frei gegeben.

Zusätzlich ist der Gleisbereich im Schuppen selbst abschaltbar. Dadurch kann eine Lok im Schuppen

und eine davor abgestellt und unabhängig von einander wieder abgefahren werden.

Auch in den Behandlungsgleisen sind alle Behandlungsstationen einzeln schaltbar.  

Für Digitalisten mag das vorsintflutlich klingen, ist aber für mich kein Problem, da ich bei dieser Technik erstens noch ohne größere Klimmzüge durchblicke und wir zweitens kein Vermögen in die Digitalisierung unserer Loks investieren müssen.

Auch die Abstellgleise 1 und 2 am vorderen BW-Rand besitzen verschiedene abschaltbare Abschnitte, namentlich im Bereich vor der Drehscheibe nach der Gleisverbindung. Hier können zwei bzw. drei Loks unabhängig abgestellt werden.

Das Gleisbildstellpult des BWs wird mit dem Teil 2 des Betriebswerk wird über drei Steuerleitungen mit entsprechenden Vielfachsteckern verbunden. Für die elektrische Verbindung der BW-Teile untereinander sind in den Rahmenstirnseiten jeweils Steckerleisten mit ca. 90 Kontakten eingebaut, die beim Zusammenfügen der BW-Teile die elektrische Verbindung automatisch herstellen.  

Positionsanzeige der Drehscheibenbühne

Seit dem vergangenen Jahr wird die Stellung der Drehscheibenbühne optisch mittels LED am Stellpult angezeigt. Jedem von der Drehscheibe abgehenden Gleis ist auf dem Stellpult eine LED zugeordnet, die von der Drehbühne ein- bzw. ausgeschaltet wird. Ich habe dazu den Kontakt verwendet, der zu Dreileiter-Zeiten einmal für die Zufuhr des Fahrstromes zu den Punktkontakten in Gleismitte verantwortlich war. Steht die Drehscheibenbühne einem bestimmten Gleis gegenüber, so wird über den Ex-Fahrstromkontakt logischerweise die LED mit Strom versorgt, die für das betreffende Gleis zuständig ist. Das dazu nötige Steuerkabel wird vom Stellpult aus direkt am BW Teil 3 über einen 25poligen Stecker verbunden.   

Beleuchtung

In und an den Gebäuden sind Beleuchtungen installiert. Des Weiteren sind Holzmastleuchten auf dem BW-Gelände sowie Peitschenleuchten an der Strasse (alle von Viessmann) funktionsfähig. Die Lokleitung im Verwaltungsgebäude ist mit einer Büroeinrichtung und Figuren versehen und ebenfalls beleuchtet. Allerdings ist auf Ausstellungen in der Regel keine Gelegenheit, diese Beleuchtung auch zur Wirkung zu bringen, so dass die eigentliche Anlage im Grunde ohne Beleuchtung ausgestattet ist Zumal der finanzielle Aufwand dafür nicht gerade als gering bezeichnet werden kann. Die Beleuchtung ist vom Stellpult aus schaltbar.

Gestaltungsmaterial

 Für die Gestaltung der Vegetation kamen in erster Linie Heki-Produkte zum Einsatz. Gerade das damals neu vorgestellte Wildgras hat es mir angetan. Inzwischen sind viele weitere Variationen dieses Vlieses erhältlich, mit dem bei entsprechender Verwendung eine erstaunliche Wirkung erzielt werden kann. Ich habe dabei alle Grasflächen zunächst mit der „normalen“ Grasfaser „Sommer“ grundiert, das Wildgras darüber modelliert und mit Sprühkleber fixiert. Aber auch das altbewährte Heki-Flor, das Kompakt-Laub sowie die verschiedenen Schaumstoffflocken wurde verwendet. Büsche und Bäume aus der „Art-Line“ wurden ebenfalls eingesetzt. Für die Gestaltung sandiger und erdiger Flächen wurden selbst gewonnene und gesiebte Feinsande und Erden sowie ASOA-Material aufgebracht.

Die Gleise wurden mit echtem gebrochenen und gefärbtem Schotter von Vaupel und ASOA und Steinschotter von HEKI eingeschottert. Hierbei bediente ich mich der allseits bekannten Leimwasser-Methode.

Die im BW verteilten Sprechstellen und die Indusi-Magnete an der BW-Ausfahrt habe ich im Programm der Firma Herei, jetzt Erbert gefunden. Solche Sachen sind einfach das „Salz in der Suppe“.

 Dieses BW war ab Frühjahr 1999 bis Oktober 2007 im Ausstellungseinsatz und hat hinsichtlich seiner Publikumswirkung meine kühnsten Erwartungen weit übertroffen. Aber ist es denn ein Wunder? Verbinden doch gerade wir Anhänger der Epoche III die Eisenbahn und ihre Romantik oft genug mit einem Bahnbetriebswerk. Die folgenden Fotos, die Frank Zarges im Verlauf der Ausstellung „Modellbau Süd“ im November 2003 angefertigt hat, sollen festhalten, was in dieser Form nicht mehr wiederholbar ist, denn das BW ist inzwischen umfassend umgebaut und erweitert worden.

Bernhard Albrecht, Muggensturm

Im April 2008
 

 
     
     
 

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