Fahrstromschaltung und
Signalisierung
Alle Gleise, die eine
Fahrt auf die Drehscheibe oder eine Ausfahrt in Richtung Bahnhof
zulassen, sind mit beleuchteten Wartezeichen von BRAWA ausgestattet.
Ebenso ist die Ausfahrt aus dem AW-Gelände in Richtung BW mit einem
Wartezeichen gesichert. Eine Rangierfahrt über diese Zeichen hinaus kann
nur auf besonderen Auftrag des Stellwerkswärters erfolgen. Neben diesen
Signalen sind lediglich noch die Weichensignale zu nennen, die die
Stellung der zugeordneten Weiche anzeigen sollen. Hierbei handelt es
sich um unbeleuchtete und unbewegliche Weinert-Teile. Hier war uns eine
Funktion unwichtig, da man aus dem bei Ausstellungen üblichen Abstand
die angezeigte Weichenstellung sowieso nicht mehr erkennen kann.
Die Wartezeichen sind
mit der Beeinflussung des Fahrstromes gekoppelt. Dieser wird durch
zweipolige Umschalter (2xUm) geschaltet. In Stellung „Fahrstrom aus“
wird auf dem Stellpult eine rote LED angezeigt, in Stellung „Fahrstrom
ein“ eine grüne LED sowie das entsprechende Rangiersignal am
Wartezeichen selbst. Diese Schaltung funktioniert durch den Einbau einer
Diode jedoch nur in der Fahrtrichtung, die durch das Wartezeichen
geregelt wird. In der Gegenrichtung kann kein Fahrstrom über den
Wartezeichen-Schalter frei gegeben werden. Mann kann aber auch nicht auf
eine Stromabschaltung für die Gegenrichtung verzichten, weil in einem BW
sowohl in die eine als auch in die andere Richtung gefahren wird und
daher der Fahrstrom immer wieder umgepolt wird. Würde eine ausfahrende
Lok vor einem Wartezeichen halten müssen, würde sie sofort wieder an
ihren Ausgangspunkt zurück fahren, wenn eine andere Lok entgegen ihrer
Fahrtrichtung im BW rangieren würde. Deshalb muss auch der Strom für
eine Fahrt gegen das Wartezeichen erst durch einen Taster freigegeben
werden.
Entgegen der
Empfehlung des Drehscheibenherstellers wird das umliegende Gleisfeld
nicht von der Drehscheibe mit Strom versorgt, sondern die Drehscheibe
von den Anschlussgleisen. Auf diesem Weg kann die Fahrrichtung innerhalb
des BW’s und der Schuppengleise eindeutig bestimmt werden:
Regler in Richtung
BW-Ausfahrt: Alle Loks fahren in Richtung BW-Ausfahrt bzw.
aus dem Schuppen auf die
Drehscheibe heraus
Regler in Richtung
Drehscheibe: Alle Loks fahren in Richtung Drehscheibe bzw. von der
Drehscheibe in
den Schuppen hinein
Im Ringlokschuppen,
auf den Freigleisen und in der AW-Halle sind alle Gleise strommäßig
zweigeteilt.
Der Fahrtstrom für
das gesamte Gleis vor und im Schuppen wird nur über Taster frei gegeben.
Zusätzlich ist der
Gleisbereich im Schuppen selbst abschaltbar. Dadurch kann eine Lok im
Schuppen
und eine davor
abgestellt und unabhängig von einander wieder abgefahren werden.
Auch in den
Behandlungsgleisen sind alle Behandlungsstationen einzeln schaltbar.
Für Digitalisten mag
das vorsintflutlich klingen, ist aber für mich kein Problem, da ich bei
dieser Technik erstens noch ohne größere Klimmzüge durchblicke und wir
zweitens kein Vermögen in die Digitalisierung unserer Loks investieren
müssen.
Auch die Abstellgleise
1 und 2 am vorderen BW-Rand besitzen verschiedene abschaltbare
Abschnitte, namentlich im Bereich vor der Drehscheibe nach der
Gleisverbindung. Hier können zwei bzw. drei Loks unabhängig abgestellt
werden.
Das Gleisbildstellpult
des BWs wird mit dem Teil 2 des Betriebswerk wird über drei
Steuerleitungen mit entsprechenden Vielfachsteckern verbunden. Für die
elektrische Verbindung der BW-Teile untereinander sind in den
Rahmenstirnseiten jeweils Steckerleisten mit ca. 90 Kontakten eingebaut,
die beim Zusammenfügen der BW-Teile die elektrische Verbindung
automatisch herstellen.
Positionsanzeige der Drehscheibenbühne
Seit dem vergangenen
Jahr wird die Stellung der Drehscheibenbühne optisch mittels LED am
Stellpult angezeigt. Jedem von der Drehscheibe abgehenden Gleis ist auf
dem Stellpult eine LED zugeordnet, die von der Drehbühne ein- bzw.
ausgeschaltet wird. Ich habe dazu den Kontakt verwendet, der zu
Dreileiter-Zeiten einmal für die Zufuhr des Fahrstromes zu den
Punktkontakten in Gleismitte verantwortlich war. Steht die
Drehscheibenbühne einem bestimmten Gleis gegenüber, so wird über den
Ex-Fahrstromkontakt logischerweise die LED mit Strom versorgt, die für
das betreffende Gleis zuständig ist. Das dazu nötige Steuerkabel wird
vom Stellpult aus direkt am BW Teil 3 über einen 25poligen Stecker
verbunden.
Beleuchtung
In und an den Gebäuden
sind Beleuchtungen installiert. Des Weiteren sind Holzmastleuchten auf
dem BW-Gelände sowie Peitschenleuchten an der Strasse (alle von
Viessmann) funktionsfähig. Die Lokleitung im Verwaltungsgebäude ist mit
einer Büroeinrichtung und Figuren versehen und ebenfalls beleuchtet.
Allerdings ist auf Ausstellungen in der Regel keine Gelegenheit, diese
Beleuchtung auch zur Wirkung zu bringen, so dass die eigentliche Anlage
im Grunde ohne Beleuchtung ausgestattet ist Zumal der finanzielle
Aufwand dafür nicht gerade als gering bezeichnet werden kann. Die
Beleuchtung ist vom Stellpult aus schaltbar.
Gestaltungsmaterial
Für
die Gestaltung der Vegetation kamen in erster Linie Heki-Produkte zum
Einsatz. Gerade das damals neu vorgestellte Wildgras hat es mir angetan.
Inzwischen sind viele weitere Variationen dieses Vlieses erhältlich, mit
dem bei entsprechender Verwendung eine erstaunliche Wirkung erzielt
werden kann. Ich habe dabei alle Grasflächen zunächst mit der „normalen“
Grasfaser „Sommer“ grundiert, das Wildgras darüber modelliert und mit
Sprühkleber fixiert. Aber auch das altbewährte Heki-Flor, das
Kompakt-Laub sowie die verschiedenen Schaumstoffflocken wurde verwendet.
Büsche und Bäume aus der „Art-Line“ wurden ebenfalls eingesetzt. Für die
Gestaltung sandiger und erdiger Flächen wurden selbst gewonnene und
gesiebte Feinsande und Erden sowie ASOA-Material aufgebracht.
Die Gleise wurden mit
echtem gebrochenen und gefärbtem Schotter von Vaupel und ASOA und
Steinschotter von HEKI eingeschottert. Hierbei bediente ich mich der
allseits bekannten Leimwasser-Methode.
Die im BW verteilten
Sprechstellen und die Indusi-Magnete an der BW-Ausfahrt habe ich im
Programm der Firma Herei, jetzt Erbert gefunden. Solche Sachen sind
einfach das „Salz in der Suppe“.
Dieses BW war ab
Frühjahr 1999 bis Oktober 2007 im Ausstellungseinsatz und hat
hinsichtlich seiner Publikumswirkung meine kühnsten Erwartungen weit
übertroffen. Aber ist es denn ein Wunder? Verbinden doch gerade wir
Anhänger der Epoche III die Eisenbahn und ihre Romantik oft genug mit
einem Bahnbetriebswerk. Die folgenden Fotos, die Frank Zarges im Verlauf
der Ausstellung „Modellbau Süd“ im November 2003 angefertigt hat, sollen
festhalten, was in dieser Form nicht mehr wiederholbar ist, denn das BW
ist inzwischen umfassend umgebaut und erweitert worden.
Bernhard Albrecht,
Muggensturm
Im April 2008
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