Bahnbetriebswerk Kirchberg Teil 1
-BW-Einfahrt-
Hierbei handelt es
sich um das schmalste der drei BW-Teile. Es beherbergt den
Einfahrbereich des BWs und ist daher keilförmig angelegt. Gleichwohl ist
es eines der teuersten, weil sich immerhin neun Weichen und eine DKW auf
diesem Teilstück befinden.
Nachdem der Unterbau
fertig gestellt war, musste ich den nächsten Ausstellungstermin
abwarten, an welchem wir unsere Anlage zum nächsten Male aufbauen
würden. Hier wurde der Unterbau der BW-Einfahrt an die dafür
vorgesehene Stelle der Anlage zunächst einmal provisorisch angeschraubt.
Der Gleisanschluss wird an dieser Stelle über eine DKW hergestellt.
Diese DKW wurde nun auf dem BW-Teil so ausgerichtet, dass ein möglichst
lückenloser Übergang zum vom Bahnhof kommenden Anschlussgleis
hergestellt werden konnte. In der somit gefundenen Position wurde die
DKW auf dem BW-Teil befestigt. Anschließend wurde es wieder abgebaut und
ich konnte es nun zur weiteren Bearbeitung wieder mit nach Hause nehmen.
Der Anschluss war jetzt immerhin hergestellt. Erst wenn das BW komplett
fertig ist, würden sich die Anlage und das Teil 1 des Betriebswerkes „wiedersehen“
.
Als Nächstes wurde nun
der endgültige Gleisverlauf innerhalb des BWs festgelegt. Dabei folgte
ich in erster Linie meinem ursprünglichen Plan, der je nach Bedarf oder
Erkenntnissen aus der Praxis hier und da etwas korrigiert wurde. Von
vorn nach hinten gestaffelt sollten folgende Gleise installiert werden:
Abstellgleis 1 und 2
Lokausfahrgleis
Behandlungsgleis 1 und 2
Kohlewagengleis
Lokeinfahrgleis/Umfahrgleis
Darüber hinaus
mussten auch die Gleisanschlüsse zum Ausbesserungswerk gelegt werden.
Der Platz hinter den Behandlungsanlagen des BWs bot sich dazu an.
Die Gleisverlegung
lief schnell von der Hand. Ein besonderer Unterbau wurde nicht
vorgesehen, weil die Gleise im BW-Gelände ja auf keinem sichtbaren
Schotterbett liegen, sondern dieses in das Gelände eingearbeitet ist.
Deshalb habe ich das Gleis direkt auf der Sperrholzplatte befestigt und
den Raum zwischen den Gleisen bis zur Oberkante der Schwellen mit 2mm
starker Korktapete aufgefüllt.
Die Schwellenroste
wurden mit einer graubraunen Farbe gestrichen und mit hellgrau trocken
gemalt. So sollte der Eindruck verwitterten Schwellenholzes erzeugt
werden. Die Schienenprofile bekamen mit Rostfarbe von Testors und REVELL
ihre Patina ab. Geschottert wurde u.a. mit echtem Schotter von Dr. Ing.
Vaupel, der Anfang der 90ger Jahre im EK erfolgreich getestet wurde.
Die Weichen wurden mit
Antriebsattrappen und Weichenlaternen von Weinert ausgestattet. Auch
alle anderen Teile des mechanischen Stellwerkes wie Umlenkungen und
Blechkanäle sind vom gleichen Hersteller. Die Holzmastlampen sind
Viessmann-Artikel. Als Wartezeichen habe ich die filigranen BRAWA-Teile
verwendet.
Auf dem Teil 1
befinden sich in Fortsetzung des Kohlebansens die Lagertanks für
Dieselkraftstoff und Bunkeröl C. Vor der Tankstelle, an der die
Dieselloks ihren Treibstoff ergänzen, habe ich eine Anregung aus dem
Rangierbahnhof Karlsruhe aufgegriffen und eine betonierte Auffangwanne
unter dem Gleis nachgebildet. Dazu wurde der Gleisrost eingespachtelt,
bis die Schwellen nicht mehr sichtbar, aber dafür eine Art Bodenplatte
erzeugt war. Diese Bodenplatte erhielt eine Umrandung mit
Polystyrolprofilen von Evergreen. Das Ganze wurde betongrau gestrichen
und mit „Ölflecken“ verschmutzt. Jetzt durfte beim Tanken auch mal was
daneben gehen.
Das Bunkeröl C, das ja
weniger Öl als viel mehr eine Art Bitumen und nur bei entsprechender
Temperatur flüssig ist, wird für die ölgefeuerten Dampfloks bevorratet.
Für die Betankung der Öltender habe ich einen ein Ölkran vorgesehen. Das
ganze Ensemble wurde mit Faller-Bausätzen ins Modell umgesetzt.
Die bereits hier schon
verschiedentlich zu sehenden Gleisübergänge für das BW-Personal habe ich
aus Material hergestellt, das eigentlich für den Schiffsbau vorgesehen
ist. Ich habe bei der Fa. Graupner, die ja in erster Linie im Hinblick
auf ferngesteuerte Modelle bekannt ist, in der Abteilung Schiffsbau ca.
zwei Millimeter starke, 10 cm breite und 1m lange Brettchen entdeckt, in
die auf der einen Seite in regelmäßigen Abständen Nuten in der
Längsrichtung eingefräst sind, um auf diese Weise die Decksplanken von
Schiffsmodellen darzustellen. Von diesem Brettchen habe ich jeweils
Streifen in der Breite des Gleisübergangs (ca. 12mm) abgesägt und zwar
so, dass die eingefrästen Nuten quer zu liegen kamen. Von diesen
Streifen wurden nun Stücke abgesägt, die etwas schmäler als das
Radsatz-Innenmaß der darüber fahrenden Fahrzeuge waren. In der Farbe
alten Schwellenholzes gebeizt und zwischen die Schienen geklebt
imitieren sie den Gleisübergang nahezu perfekt.
Den Anschluss an das
erhöhte Geländeniveau auf der Anlage habe ich mittels einer Strasse, die
im Hintergrund der BW-Einfahrt von links nach rechts eine Rampe bildet,
hergestellt. Die städtische Bebauung, die sich auf der Anlage im
Bahnhofsbereich bereits befand, wurde auf dem BW-Teil durch POLA-Häuser
fortgesetzt, um hier einen nahtlosen Übergang zu erzielen. Einige
Strassenfahrzeuge, darunter ein aus Brekina- und KIBRI-Teilen gebauter
Büssing Commodore Lastzug der Deutschen Bundesbahn, beleben das
Strassenbild.
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