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Als wir, drei
eisenbahnbegeisterte Herren aus dem Raum Karlsruhe, im April 1993
begannen, eine transportable und somit ausstellungstaugliche
Eisenbahnanlage zu bauen, hatten wir zunächst nichts weiter in der Hand
als einen selbst erdachten Bahnhofsgleisplan und den festen Willen,
unser Vorhaben in die Tat um zu setzen. Jeder von uns hatte das gleiche
Problem: viele schöne Eisenbahnmodelle lauerten in Vitrinen und
Schachteln auf den Moment, an dem sie zum ersten mal Gleise unter den
Rädern haben würden und zu höheren Ehren kommen sollten, als nur kurze
Probefahrten absolvieren zu dürfen.
Um den Vorstellungen der drei
Herren gerecht zu werden, sollte die Modelleisenbahnanlage folgende
Voraussetzungen erfüllen:
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Sie musste zerlegbar
und somit transportabel sein, um sie an verschiedenen Orten zu
entsprechenden Anlässen aufbauen zu können.
Durch den Einsatz
eines Schattenbahnhofes sollte die Möglichkeit geschaffen werden, viele
Zuggarnituren auf die Strecke bringen und damit einen
abwechslungsreichen Zugbetrieb vorführen zu können.
Jedes Mitglied sollte
natürlich die Möglichkeit erhalten, seine Züge auf der Anlage betreiben
zu können. Gestaltung und Detaillierung sollten so anspruchs- und
liebevoll wie nach unseren Fähigkeiten und Geldbeuteln möglich
ausgeführt werden.
Als Gleissystem
sollte das damals neu erschienene ROCO-Line-Material Verwendung finden.
Damit fand automatisch auch die Festlegung auf das internationalen
Zweileiter-Gleichstrom-System statt, da für dieses System bereits
reichlich Fahrzeuge vorhanden waren.
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Da wir aus eigener
Anschauung wussten, dass eine Modellbahnanlage, auf der sich nichts
bewegt, allzu schnell ihre Anziehungskraft auf das interessierte
Publikum verliert, sollte eine zweigleisige Hauptstrecke für regen
Betrieb sorgen. Wendemöglichkeiten an beiden Streckenenden sollten das
Prinzip des „Hundeknochens“ vervollständigen und den Zügen die
Möglichkeit zur Rückkehr zum Ausgangspunkt ihrer Fahrt eröffnen. Auf
diese Weise sollte es möglich sein (zumindest nach unserer damaligen
Überzeugung) einen ordentlichen Betrieb mit nicht allzu viel
Bedienungspersonal durchzuführen.
Der Bahnhof nahm im
weiteren Verlauf der Bautätigkeiten relativ schnell Gestalt an. Man traf
sich einmal in der Woche zu einem Bastelabend und verlegte Gleise,
schotterte dieselben ein und zog Strippen. Nach und nach wurden die
Erbauer nun von verschiedenen Geistesblitzen heimgesucht, die zum Teil
weitreichende Folgen für den weiteren Werdegang der Anlage haben
sollten. Da war als erstes die Erkenntnis, dass eine ordentliche
Modellbahnanlage außer einer Hauptstrecke auch eine Nebenbahn haben
müsste. Kein Problem, dachte man sich und fädelte am rechten (also
östlichen) Bahnhofsvorfeld direkt neben den Hauptgleisen noch eine
Nebenbahn in den Bahnhof ein. Ich sah vor meinem inneren Auge schon die
beiden Einfahr-Formsignale samt den dazu gehörendem Vorsignalen und war
sofort begeistert. Und da wir gerade beim träumen waren, fragte ich mich
bzw. meine Hobby-Kollegen, wie es denn wäre, wenn man auch gleich ein
entsprechendes Bahnbetriebswerk mit in die Anlage einbauen würde. Ich
hätte da nämlich zu Hause eine Anlage, die infolge eines falschen
Konzeptes dem Abriss anheim fallen sollte. Das BW war jedoch schon
ziemlich weit gediehen und meiner Meinung nach mit wenigen Umbauten für
den Ausstellungseinsatz tauglich zu machen.
Gesagt – getan. Durch
den Anschluss einer Nebenbahn glaubten wir, auch die Begründung für ein
BW in Händen zu haben und ich machte mich also zu Hause an die Arbeit.
Das BW wurde aus
meiner Anlage heraus gelöst und auf eine Gesamtlänge von 3 Metern in
zwei unterschiedlich großen Teilen gebracht. Bereits dieses BW war mit
dem Zubehör der Fa. Bochmann und Kochendörfer gestaltet und wies einen
auf 7,5° Gleiswinkel umgebauten Vollmer Lokschuppen mit über 20 Ständen
auf.
Während der
Ausstellungen in den folgenden Jahren erwies sich unser Entschluss als
ein richtiger Glücksgriff und das Bahnbetriebswerk als einer der
Blickfänge unserer Anlage schlechthin.
Im Laufe der Zeit
wurde in mir der Wunsch übermächtig, das vorhandene BW, das ja damals
nicht vordergründig für den Transport entwickelt worden und deshalb
saumäßig schwer und unhandlich war, durch einen Neubau zu ersetzen. Mein
Konzept sah vor, auf einer Gesamtlänge von 4,50 Metern, geteilt in drei
Segmente zu je 1,50 Metern, und einer größten Breite von 1,30 Metern
alle für die Dampflok-Behandlung erforderlichen Stationen übersichtlich
darzustellen. Ein großer Ringlokschuppen sollte eine nennenswerte Anzahl
von Lokomotiven aufnehmen können. Dass ein mit diesen Maßen geplantes
Betriebswerk für die in unserem Bahnhof anfallenden Zugförderaufgaben im
Prinzip viel zu groß geraten würde, war mir bewusst. Mir ging es in
erster Linie darum, auch das BW in gewisser Weise als Ort der
Betriebsamkeit innerhalb der Anlage zu nutzen. Die relativ weitläufigen
BW-Anlagen konnte ich als „Laufsteg“ für meine inzwischen in größerer
Zahl vorhandenen Lokumbauten verwenden.
Nun, die Erfahrungen
der letzten Jahre, namentlich während der Ausstellungen im Rahmen der
„Faszination Modellbau“, Sinzheim im Jahre 2000 und der „Modellbau Süd“,
Stuttgart in 2003 haben gezeigt, dass eben dieses Konzept voll
aufgegangen ist.
Aber jetzt greifen wir
schon viel zu weit voraus, denn noch sind wir nicht so weit. Im Frühjahr
1998 war es endlich so weit. Ich hatte mir inzwischen einen groben
Gleisplan zurecht gelegt und begann, das Material für den Unterbau
einzukaufen. Den Rahmen für jedes Teil wollte ich aus Sperrholz von 10mm
Stärke und 10cm Breite bauen. Auf diesen Rahmen, der in regelmäßigen
Abständen mit Querverbindungen aus dem gleichen Material versteift
worden ist, wurde eine Sperrholzplatte von 8mm Stärke aufgeleimt. In den
Ecken der Rahmenverbindungen wurden weitere Verstärkungen eingebaut, um
eine höhere Verwindungssteifigkeit zu erzielen, die gerade bei
transportablen Anlagenteilen sehr wichtig ist.
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