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Baubericht Büssing 8000
Kipperzug
Kippmechanismus
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Nachdem nun die Kippbrücke fertig war,
konnte ich die entsprechenden Traversen für den Hilfsrahmen auf dem
Fahrgestell anfertigen. Auch hier kamen unter anderem Messingprofile
4x4mm zum Einsatz. Allerdings waren hier die vordere und die hintere
Traverse nicht identisch, da ja die hintere Traverse als Welle
ausgebildet werden musste, damit die Brücke auch nach hinten gekippt
werden konnte.
Ich begann also mit der vorderen Traverse. Die Länge war mit 87mm
identisch. Beide Enden wurden abgerundet und die geschlossenen Seite des
Profils soweit aufgefeilt, dass die Gabel an der Traverse der Kippbrücke
in diese Öffnung eingreifen konnte. Nachdem die Öffnung gepasst hatte,
habe ich in die untere Traverse an beiden Enden Bohrungen für eine Welle
eingebracht und einen Messingstift mit 1mm Stärke eingelötet. Wenn nun
die Kippbrücke aufgesetzt wurde, griff die Gabel der |
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oberen Traverse genau in diese Welle in
der unteren Traverse ein. Wurde dann in die Bohrungen in der Gabel der
oberen Traverse ein Messingstift eingesetzt, wurde quasi die Welle der
unteren Traverse in der Gabel der oberen Traverse eingeschlossen und
damit die Kippbrücke auf der unteren Traverse fixiert. Damit sich die
Welle in der unteren Traverse und der Sicherungs-Messingstift nicht ins
Gehege kommen, sollte erst jetzt die Bohrung für den Messingstift in der
Gabel der oberen Traverse eingebracht werden (siehe oben).
Je nach dem, in welcher Gabel ein Sicherungsstift eingesetzt ist, kann
auch die Seite bestimmt werden, nach welcher sich die Kippbrücke neigen
sollte. Aber so weit sind wir ja noch gar nicht, denn erst die vordere
Traverse ist fertig. Da die Brücke ja auch nach hinten kippbar sein
muss, war hier, wie bereits erwähnt, eine Kippwelle notwendig. Auch hier
verwendete ich Messingteile, um ein brauchbares Ergebnis zu erzielen.
Ich fand in |
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meiner Profile-Sammling Messingrohre
verschiedener Durchmesser, die ineinander passten. Also nahm ich eins
mit einem Aussendurchmesser von 4mm und einer Wandstärke von 1mm, das
ich auf eine Länge von 69mm brachte. In dieses Rohr passte ein weiteres
Rohr mit einer Stärke von 2mm. Dieses wurde mit 73mm etwas länger
belassen, um an beiden Enden eine Konstruktion analog der vorderen
Traverse anzubringen. Dazu wurden aus dem U-Profil 7,5mm lange Stücke
ausgesägt und auf das Innenrohr aufgelötet. Da dies an dem bereits in
das Aussenrohr eingesteckten Teil erfolgen musste, war natürlich darauf
zu achten, dass nicht beide Rohre zusammen gelötet wurden, denn dann
wäre der Kippeffekt nach hinten im Eimer gewesen.
Die weitere Bearbeitung der U-Profil-Stücke erfolgte wie bei der
vorderen Traverse. Nachdem alles passte, wurden die unteren Traversen in
den Hilfsrahmen auf dem Fahrgestell eingesetzt. Dazu wurden
entsprechende Schlitze (vorne) bzw. eine Bohrung (hinten) am Hilfsrahmen
angebracht.
Nachdem die Kippbrücke probehalber
aufgesetzt war, habe ich noch den Behälter für die Hydraulikflüssigkeit
nachgebildet und auf den Hilfsrahmen gesetzt. Dazu habe ich einen aus
einem Büssing-Bausatz übrig gebliebenen Druckluftkessel (Teil 80/81)
verwendet. Aus zwei Polystyrolplättchen mit einer Dicke vom 2mm und
einer dem Kesseldurchmesser entsprechenden Breite habe ich die Auflagen
für den Kessel angefertigt. Dazu musste eine halbrunde Öffnung für den
Kessel eingefeilt werden. Da hinein wurde der Kessel geklebt und mit
Spannbändern aus einem Streifen von 2x0,25mm fixiert. Die Plättchen
wurden unten so weit gekürzt, dass der Kessel ca. 1mm über dem
Hilfsrahmen zu liegen kam. Hierbei war sicher zu stellen, dass die
abgesenkte Kippbrücke auch nicht mit dem Kessel kollidiert. Nachdem das
nicht mehr der Fall war, wurde der Behälter auf dem Hilfsrahmen
festgeklebt.
Damit waren alle Baugruppen für den LKW fertig gestellt und konnten
lackiert werden. Nach der Grundierung mit REVELL-Grundierfarbe habe ich
für den Rahmen REVELL Nr. 34 (ferarirot) verwendet. Die Aufbauten wurden
mit einem mittleren Blau, das ich aus 2 ml REVELL SM301 (weiß
seidenmatt) auf eine ganze Dose (14 ml) REVELL Nr. 52 (blau) gemischt
hatte, lackiert. Diese Farbe hatte ich bereits für meine Baufahrzeuge im
Maßstab 1:87 auserkoren.
Das Dach der Kabine wurde weiß lackiert und die Zierleisten an der
Kabine wieder mit Chromfolie (Bare Metal Foil) bezogen. |
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Dreiachs-Kippanhänger |
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Als Unterlage für
den Bau dienten in erster Linie mal wieder ein Modell des dreiachsigen
KIBRI-Kippanhängers sowie verschiedene Vorbildfotos aus den
Regenberg-Büchern. Letztendlich ist es das Produkt aus den umgerechneten
Maßen des KIBRI-Modells und einigen Zugaben, die ich aus eigenem
Empfinden für die Proportionen des Modells beigesteuert hatte. Im
Verlauf meiner Versuche stellte sich ein Radstand von 127mm von der
ersten zur zweiten Achse und 55mm von der zweiten zur dritten Achse als
befriedigend heraus. Für den Rahmen verwendete ich Teile aus dem
ITALERI-Containerauflieger, die allerdings so stark verändert werden
mussten, dass ich ihn genauso gut aus Plastikplatten und –profilen hätte
herstellen können. Auf jeden Fall bekam er eine Gesamtlänge von 225mm
und eine größte Höhe von 12,5mm. Die Breite des ursprünglichen |
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Containeraufliegers (40mm Rahmenmitte
zu Rahmenmitte) wurde beibehalten, da auch der Kippanhänger wie der
Container-auflieger mit Zwillingsbereifung gebaut werden sollte. Etwa
auf halber Rahmenlänge wurde wieder eine Auflage für den Stempel der
Kipphydraulik vorgesehen.
Vorne wurde der Drehkranz des REVELL-Hanomag-Anhängers (Teile 55/56)
vorgesehen und eingebaut. Auch die hinteren beiden Achsbefestigungen
(aus den Teilen 3 und 4) stammen aus dem gleichen Bausatz. Da der Rahmen
des Kippanhängers an dieser Stelle höher war als beim Hanomag-Anhänger,
wurden die Federbriden gekürzt, damit die Hinterachsen auf die gleiche
Höhe wie die Vorderachse zu liegen kam.
Um den erforderlichen Radstand von 55mm darstellen zu können, mussten
die Federn stellenweise gekürzt werden; unter anderem |
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auch deshalb, weil die letzte Achse
ziemlich nahe am Rahmenende befestigt werden musste. An diesen Stellen
(zwischen den Achsen und am Rahmenende) wurden neue Federbriden
angefertigt. Die letzte Federbride schloss genau mit dem Rahmenende ab.
Das hintere Rahmenende wurde um 45° abgeschrägt. An dieser Stelle wurde
auch der hintere Rahmensteg des ITALER-Bausatzes (Teil 15) verwendet, da
an diesem Teil auch die Nummernschild-beleuchtung nachgebildet ist.
Dadurch konnte das Nummernschild wie beim KIBRI-Modell angebracht
werden. |
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Der Halter für das Ersatzrad wurde aus
Teilen des REVELL-Hanomag-Bausatzes gebastelt. Ein Druckluftkessel wurde
von der Restekiste beigesteuert. Die Kotflügelecken wurden aus einem
Kotflügel des ITALERI-Containeraufliegers (Teil 44) ausgesägt und mit
den Schmutzfängern des Hanomag-Anhängers (Teil 35) komplettiert. Auch
die Rücklichter (Teile 16 und 18) des REVELL-Bausatzes, allerdings ohne
Nummernschildhalter, wurden verwendet. Zwischen den Hinterrädern habe
ich nach einer Anregung von Kässbohrer ebenfalls eine Schmutzfänger
eingebaut. Dazu habe ich eine Stange von 102mm Länge und einem |
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Durchmesser von 2mm durch entsprechende
Bohrungen im Fahrgestellrahmen durchgesteckt und verklebt. Daran habe
ich eine Plastikplatte von 2,5x3cm geklebt. Am unteren Ende habe ich
dann noch den Schmutzfänger für die Hinterräder aus dem Büssing-Bausatz
(Teil 194) angebaut. Die Räder des Hanomag-Bausatzes wurden in diesem
Falle unverändert verwendet. Damit war das Fahrgestell des Anhängers im
Wesentlichen fertig. |
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Kippbrücke für den Anhänger |
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Im Gegensatz zur Brücke der Zugmaschine
musste die Bordwand des Anhängers erhöht werden. Dies erreichte ich,
indem ich die obere Bretterreihe entfernte, aus einem identischen
Bordwandteil die oberen drei Bretterreihen abschnitt und diese dann auf
die von der ersten Aktion übrig gebliebenen fünf Reihen klebte. Auf
diesem Weg erhielt ich eine Bordwand mit acht Bretterreihen und einer
Gesamthöhe von 35mm. Auch hier musste strikt darauf geachtet werden, die
Teile so präzise wie möglich zu schneiden, um auch hier keinen Anlass
für Spachtelarbeiten zu geben. Auch Schleifarbeiten sollten so weit wie
möglich vermieden werden. Für die andere Bordwandseite ging ich ähnlich
vor, in dem ich versuchte, Abfallteile der ersten Aktion weiter zu
verwenden. Dadurch ergab sich lediglich eine andere Anzahl Bretterreihen
in den Teilen, was ja im Übrigen nach dem Zusammenkleben ohnehin nicht
mehr ersichtlich war. Der Aufwand an Bausatzteilen wurde dadurch jedoch
deutlich begrenzt.
Für die gesamte Kippbrücke war eine Länge von 25,7cm vorgesehen. Diese
erzielte ich wieder dadurch, dass ich das Mittelteil der Serienbordwand
zwischen dem zweiten und fünften Bordwandscharnier heraustrennte und an
diese Trennstelle wieder je ein 66,5mm langes Teil einer anderen
Bordwand anklebte. Das Verfahren hatte ich bereits bei meinem Büssing
8000-Hängerzug der Deutschen Bundesbahn in Heft 10/2001 beschrieben.
Auch die Stirnwand entstand aus zwei Serien-Stirnwänden. Alles zusammen
wurde anschließend mit dem Pritschenboden zusammen gebaut. |
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Das hintere Ende der Bordwandseite wurde durch ein Polystyrolprofil
4x1,5 mit einer Länge von 4,3cm gebildet. Dieses Profil stellt auch das
Lager für die pendelnd aufgehängte hintere Bordwandklappe dar. Diese
besitzt insgesamt 9 Bretterreihen und wurde, wie bei der Zugmaschine
beschrieben, eingebaut.
Hinter der mittleren Bordwandrunge wurde in die Nut für das serienmäßige
Spriegelgestell ein Profil eingeklebt, das etwa 2mm über den oberen
Bordwandrand übersteht. Hier sollte die Kette, die beide Seitenwände
verbindet, angebracht werden. Die Stirnwand hat die gleiche Höhe wie die
Seitenwände. Sie wurde anstelle der vorhandenen Verstärkungsprofile mit
zwei Polystyrolstreifen 4,8x2mm versehen. |
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Die gleichen Profile
wurden am Pritschenboden am vorderen und hinteren Ende angebracht, wobei
diese vorne nach den Seiten hin leicht abgeschrägt wurden. An den Seiten
der Kippbrücke wurden Profile 3x2mm verwendet.
Der Hauptrahmen der Kippbrücke entstand auch hier aus dem Rechteckprofil
10x5mm, das sich nach dem vorderen und hinteren Ende in einem Bereich
von 65mm verjüngt. Weitere Verstärkungsrippen am Brückenboden entstanden
aus Bausatzteilen bzw. weiteren Kunststoffprofilen. Hier orientierte ich
mich mangels Unterlagen wieder am KIBRI-Modell. Die Fotos mögen hier als
Anregung dienen. |
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Kippmechanismus |
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Die Traversen an Kippbrücke und
Fahrgestell habe ich analog den Teilen an der Zugmaschine hergestellt
und bedürfen hier keiner weiteren Erläuterung. Die vordere Traverse ist
17mm vom vorderen Rahmenende, die hintere Traverse (Kippwelle) direkt am
Rahmenende oberhalb der Schräge angebaut. Der Abstand der vorderen
Traverse an der Kippbrücke beträgt 21mm, der hintere Abstand ergibt sich
beim probehalben Aufsetzen der Kippbrücke auf den Fahrgestellrahmen. |
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Abschlussarbeiten |
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Nachdem auch der Anhänger in den
entsprechenden Farben lackiert war, wurden die Seitenwände auf halber
Länge der Kippbrücken noch mit Ketten verbunden. Nummernschilder und
Beschriftungen wurden am Computer erstellt und angebracht. Für die
Darstellung des Modells in gekipptem Zustand habe ich noch
Hydraulikstempel angefertigt. Dazu verwendete ich wieder Polystyrolrohre
mit drei verschiedenen Durchmessern, die alle ineinander passten. Auf
entsprechendes Maß gebracht, stellten sie ausgefahrene Stempel dar und
wurden in der Rahmenfarbe lackiert bzw. mit Chromfolie bezogen.Weitere
Einzelheiten der Hydraulik habe ich jedoch nicht nachgebildet. Da ich
auch die Versorgungsleitungen zwischen den Fahrzeugen kuppeln wollte,
habe ich Zugmaschine und Anhänger fest verbunden und die
Leitungskupplungen, die den REVELL-Bausätzen ja beiliegen, ebenfalls
zusammengeklebt.
Auch dieses Projekt hat mir wieder viel Spass gemacht. Ich hoffe, dass
Ihnen das Modell genau so gut gefällt wie mir und vielleicht die eine
oder andere Anregung geben kann. |
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