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Modell-Umbau der 50 3097
Variationen der
Baureihe 50 (erschienen in
MIBA Spezial 61 „Dampfloks im Detail“) |
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Die 50
3097 im (Modell)BW Kirchberg |
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Schon zu meiner
Märklin-Zeit habe ich ein Faible für die BR 50 entwickelt, was in erster
Linie auf die enorme Vielfalt dieser Baureihe zurück zu führen sein
dürfte. Schon damals gehörte eine Wannentender-Version zu meinem
Fahrzeugbestand. Die Firma Günther hatte seinerzeit die entsprechenden
Umbauteile für das geschlossene Führerhaus und den Wannentender im
Programm, lange bevor Märklin ein eigenes Modell der Wannentender-50ger
kreierte.
Nach meinem Wechsel zum 2L-System entstand ebenfalls recht schnell der
Wunsch nach einem Modell der BR 50, da das entsprechende
Fleischmann-Modell zu groß geraten war und für mich deshalb nicht in
Frage kam. Inzwischen sind über 15 Jahre vergangen und das ROCO-Modell
schon einige Zeit verfügbar. Seither habe ich bereits einige dieser
Modelle als Grundlage für Umbauten herangezogen. Umfangreiche Literatur
hat mich bei der Auswahl entsprechender Vorbilder unterstützt. Das
Erstlingswerk der Fa. ROCO, die 50 2840 blieb dabei als Einzige relativ
ungeschoren. Lediglich die über den unteren Frontlaternen angebrachten
gebogenen Rangiererhandstangen wurden von mir gegen einfache gerade
Handstangen ausgetauscht, da ich dies auf einem Foto dieser Maschine im
Eisenbahn-Journal-Sonderheft: „Die Baureihe 50“ so gesehen hatte.
Aus diesem Basismodell wurden in relativ kurzen Zeitabständen weitere
Varianten gebastelt, unter Anderem auch die 50 3097, die als eine der
letzten Wannentenderloks der Baureihe 50 der DB noch in den 70ger Jahren
unterwegs war. |
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Das
Modell von 50 3097 von der Heizerseite aus |
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Die 50 3097
verfügte über einen 52er Kessel mit Dampfdom und geschweißtem
Sandkasten, ein geschlossenes Führerhaus und war zum fraglichen
Zeitpunkt (Epoche III, ca. 1963) beim BW Darmstadt der BD Frankfurt
stationiert.
Das gewählte
Vorbild wies folgende, vom ROCO Grundmodell der 50 2840 abweichende
Details auf, die im Rahmen des Umbaus geändert werden mussten:
Kessel:
Geschweißter Sandkasten und Reglerdom (statt vierdomiger Ausführung)
Rund isolierte gerade Einströmrohre (statt
gebogener)
Rauchkammertür mit Spitzensignal und zentral
angebrachtem Nummernschild ohne Handgriffe (wie BR 52)
Wartungspodest vor der Rauchkammertür (statt der
Tritte auf den Rauchkammerstreben, wie BR 52)
Witte-Windleitbleche (statt Wagnerbleche)
Führerhaus:
Geschlossene Ausführung mit eckigen Frontfenstern und Fensterschirmen
(wie BR 52),
Fahrwerk:
Anordnung der Luftkessel zwischen Treibachse und vierter Kuppelachse wie
bei wie BR 52
Indusi auf beiden Seiten unterhalb des
Führerhauses
Tender:
Wannentender der Bauart 2‘2‘ T30 wie BR 52 |
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Der Kessel |
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Um nichts Brauchbares zu beschädigen,
wurde der gesamte Kessel von allem Zubehör befreit. Der Kesselboden
sowie das Metallgewicht wurden zunächst ausgebaut. Der Speisedom und die
beiden Sandkästen mußten ebenfalls entfernt werden. Der Speisedom wurde
abgesägt, das dadurch entstandene Loch mit einem Klebestreifen
hinterlegt und mit Stabilit Express aufgefüllt. Nach dem Abbinden des
Klebers wurde das Ganze in Form gefeilt und verschliffen. Bei dieser
Aktion wurden auch gleich die beiden Waschlukendeckel unterhalb des
Speisedoms entfernt. |
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Als nächstes wurde
der vordere Sandkasten abgesägt. Das Loch, das er hinterließ, brauchte
nicht weiter bearbeitet zu werden, da hier ja der neue geschweißte
Sandkasten seinen Platz finden sollte. Lediglich die Kesselrundung mußte
von allen Sandkastenresten befreit werden, um dem neuen Teil eine
einwandfreie Basis zur Montage zu schaffen. |
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Der hintere
Sandkasten schließlich wurde mitsamt dem Kesselblech zwischen den
Kesselbändern und den seitlich angespritzten Rohrleitungen ausgesägt.
Ein entsprechend zugeschnittenes und gebogenes Messingblech (0,5 mm
stark) wurde eingesetzt und mit einem Stück Klebestreifen von aussen
fixiert. Vom Kesselinneren her habe ich anschließend Stabilit
Express aufgetragen und damit das Messingblech mit dem Kessel
verbunden. Durch sorgfältiges Ausmessen und Anpassen des Flickens fielen
hier nicht einmal Schleifarbeiten an. Darüber hinaus
habe ich die nun
nicht mehr benötigten Tritte zum hinteren Sandkasten entfernt. Auch die
Ackermann-Sicherheitsventile wurden entfernt und durch Weinert-Teile
ersetzt. |
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Der Sandkasten |
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Den Sandkasten
habe ich aus 0,5mm starkem Messingblech gebastelt. Dazu habe ich erst
einmal die vordere und hintere Stirnwand des Sandkastens auf dem
Messingblech angezeichnet und ausgeschnitten. Für die Kesselrundung habe
ich bei einem Kesseldurchmesser von ca. 22 mm einen Radius von 11 mm
angenommen. Seitenwände und Oberteile wurden an einem Stück aus einem 10
mm breiten Messingblechstreifen gebogen. Anschließend wurden alle drei
Teile miteinander verlötet. Um eine größere Festigkeit zu erhalten, habe
ich im Inneren des Sandkastens noch weitere Verstrebungen eingelötet.
Diese waren nötig, da ich die Ausrundungen für den Kessel erst zum
Schluß heraus gefeilt habe. Wer die Rundung bereits beim Zuschneiden
anfertigen kann, kann auf diese Streben natürlich verzichten, weil die
mechanische Belastung durch das Feilen nicht mehr anfällt. |
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Den
Sandkastendeckel habe ich dem „Ur-Sandkasten“ entnommen, in dem ich das
Kunststoffteil so lange von hinten dünner gefeilt bzw. geschliffen habe,
bis nur noch der eigentliche Deckel übrig war. Dieser wurde dann auf den
Messingsandkasten aufgeklebt. In die Streudüsen von Weinert (7-fach)
habe ich die Sandfallrohre aus 0,4 mm Messingdraht eingelötet und die
Düsen dann in vorbereitete Bohrungen beiderseits des Sandkastens
eingeklebt. Um die Drähte besser biegen zu können, habe ich sie über
einer Kerzenflamme vorher ausgeglüht. Über Handgriffe verfügte der
Sandkasten der 50 3097 im Gegensatz zu dem vieler anderer Maschinen
nicht. |
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Leitungen |
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Durch den Wegfall
des Speisedomes mußten die beiden Speiseventile direkt am Kessel
angebracht werden. Neue Leitungen aus 6mm Messingdraht wurden mit den
Speiseventilen verbunden und entsprechend verlegt. Die Kesselleitungen
des 3-domigen ROCO-Modells der BR 50 wären hier sicher eine Alternative,
standen mir damals allerdings nicht zur Verfügung.
Die geraden
Einströmrohre habe ich aus einem ca. 14 mm langen, 2 mm starken
Messingrohr gebastelt. Sie wurden an beiden Enden im entsprechenden
Winkel zugefeilt und in passend gebohrte Löcher im Kessel eingeklebt.
Alle Leitungen,
Handläufe und sonstige Kesselausrüstung, die von dem ROCO-Modell
unverändert übernommen werden konnten, wurden nun wieder angebaut.
Die Rauchkammertür
der 50 3097 besaß lediglich ein zentral angebautes Nummernschild, einen
kleinen Handgriff sowie das Spitzenlicht. Darüber hinaus ist die Tür
ziemlich nackt. Bis auf den seitlichen kleinen Griff mußten daher alle
anderen Handläufe an der Tür weggeschabt werden. Die im Modell
vorgesehenen Montageöffnungen für das Nummernschild wurden mit
Sekundenkleber-Gel aufgefüllt und nach dessen Abbinden verschliffen. Ein
neues Weinert-Nummernschild wurde anstelle des
Rauchkammer-Zentralverschlusses installiert. Wer für den Umbau wie ich
einen Kessel der Reichsbahn-Version verwendet, muss ein neues
Spitzenlicht montieren. Ich habe für alle Frontlaternen entsprechende
Teile von Weinert verwendet.
Alle sonstigen
Montageöffnungen am Kessel, die nicht mehr benötigt wurden, habe ich
ebenfalls mit Sekundenkleber-Gel verschlossen und verschliffen. |
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Das Führerhaus: |
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Von dem
Gützold-Führerhaus der BR 52 werden die Rückwand, die Türen sowie die
vorderen Fensterschirme benötigt. Leider stimmt die Dachbreite des
ROCO-Einheitsführerhauses nicht mit der des Gützold-Führerhauses
überein. Deshalb habe ich aus dem Gützold-Führerhaus zunächst die Türen
mit der Rückwand ausgesägt. Anschließend wurden die Türen von der
Rückwand abgetrennt (Sägeschnitt von der Rückwand aus!) und anschließend
wieder angeklebt. Das Material, das durch die beiden Sägeschnitte
weggefallen war, reichte aus, um nunmehr die für das ROCO-Führerhaus
erforderliche Breite zu erhalten. An diesem habe ich nun den Bereich, an
dem die Türen eingebaut werden sollten, bis zur Regenrinne des Daches
abgefeilt. Dabei war zu beachten, dass die Unterkanten aller
Seitenfenster in einer Linie zu liegen kamen. Die Türen mit der Rückwand
wurden erst mit Sekundenkleber angeheftet und dann von der Rückseite her
mit Stabilit Express nachgeklebt. Bei dieser ganzen Aktion konnte die
Dachstrebe am hinteren Ende des ROCO-Führerhauses als Klebelasche für
die Rückwand verwendet werden. Etwaige Lücken wurden nun noch
verspachtelt und verschliffen. Die erforderlichen Leitern unter den
Führerhaustüren habe ich wie den Tender dem Gützold-Programm entnommen.
Die ovalen Fenster an der Führerhaus-Vorderwand habe ich mit der Feile
zu rechteckigen Fenstern umgearbeitet. Die dazu passenden eckigen
Fensterschirme habe ich vom Gützold-Führerhauses abgeschnitten und am
ROCO-Führerhaus angeklebt. Die neuen Griffstangen rechts und links der
Führerstandstüren habe ich aus 0,4 mm Messingdraht angefertigt und in
entsprechende Bohrungen eingeklebt. |
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Deutlich kürzer ist die umgearbeitete Deichsel der Lok-Tender-Kupplung
(links) neben der Originalteil von ROCO (rechts). |
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