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44 1386 im
Maßstab 1:87
44-er Variante mit Teilschürze und
ÜK-Führerhaus
Änderungen am
Fahrwerk |
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Nun habe ich den
neuen Umlauf erst einmal auf das Fahrgestell gesetzt um zu sehen, was
hier noch an Veränderungen notwendig war. Die Pufferbohlenabdeckung, die
bei der offenen Version eine Verlängerung in Richtung der
Rauchkammerstütze sowie zwei schmale Streifen zur Abdeckung des
Lichtleiters besitzt, habe ich durch eine einfache Abdeckung für „Schürzenloks“
ausgetauscht. Falls eine solche nicht greifbar ist, kann natürlich an
der vorhandenen
Pufferbohlenabdeckung alles nicht |
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Brauchbare
abgeschnitten werden. Das Ergebnis ist das Gleiche. Im Teilesatz 94622
sind übrigens beide Versionen der Abdeckung enthalten. Bei der weiteren
Anpassung stellte ich fest, dass die verbliebene Rauchkammerstütze in
einigen Stellen im oberen Bereich der Frontschürze im Wege war. Ich
schnitt alles weg, was über die Stirnwand mit den Befestigungslöchern
für den Innenzylinder überstand und setzte das Teil wieder ein. Nach
dieser Operation passte auch der neue Umlauf perfekt. Die nun frei
liegenden Lichtleiter hinter der Schürze habe ich mit zwei
Polystyrolstreifen 0,75x1,5mm abgedeckt und rot lackiert. Nun ging es
darum, den Innenzylinder anzubringen. Bei allen Modellen mit offener
Schürze ist das Teil an der Rauchkammerstütze angebracht und kann wieder
verwendet werden. Falls eine „Schürzenlok“ umgebaut wird, muss es
bestellt werden (Art. Nr. 92437 für alte Version, bei aktueller
Ausführung enthalten in Teilesatz 17, Art. Nr. 113170), denn bei dieser
Version ist nur ein Torso dieses Details vorhanden. Allerdings erwies
sich das Kolbenstangenschutzrohr in der umgebauten Lok als zu lang. Auch
der Winkel, in welchem das Rohr nach oben zeigte, erschien mir
wesentlich steiler als bei der Lok mit offener Schürze.
Einen Hinweis darauf, dass die |
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unterste
Trittstufe, über die das Kolbestangenschutzrohr ragte, von
mir zu hoch eingesetzt worden sei, konnte ich jedoch
nicht |
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Der neue Umlauf ist
einbaufertig |
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feststellen.
Möglicherweise sind die Schrägstreben mit den Trittstufen bei der Lok
ohne Schürze etwas näher an der Pufferbohle als bei der Schürzenversion,
was aber eigentlich nicht sein dürfte. Dies ergibt dann einen etwas
größeren Abstand des Zylinderdeckels des Mittelzylinders von eben dieser
Trittstufe, so dass das Kolbenstangenschutzrohr mehr Platz hat und
deshalb nicht so steil steht. Ich habe den Weg des geringsten
Widerstands gewählt und erst einmal an der Attrappe des Mittelzylinders
alle Befestigungsnasen auf der Rückseite entfernt. Dann habe ich
Schleifpapier genommen, das Teil mit dem Rücken darauf gelegt und von
hinten her schmäler geschliffen, um alles an Abstand heraus zu holen,
was drin war. Anschließend habe die Zylinderattrappe wieder auf die
Rauchkammerstütze geklebt und so weit nach oben gerückt, wie es möglich
war. Zum Schluss habe ich noch das Schutzrohr von hinten her gekürzt, so
dass es gerade bis zur Vorderkante der untersten Trittstufe reicht und
eingeklebt. Jetzt war die Neigung des mittleren Kolbenstangenschutzrohrs
wieder akzeptabel.
In der Pufferbohle habe ich noch eine Nachbildung der Originalkupplung
von Weinert eingebaut und die Bremszylinder mit angegossener Indusi
gegen solche ohne Indusi ausgetauscht. Damit war auch das Fahrwerk
fertig gestellt. |
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Führerhaus |
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Das Verschließen des vorderen Seitenfensters ist im Prinzip keine
Hexerei. Ich habe dazu den vorhandenen Fenstereinsatz drin gelassen, aus
0,5mm starkem Kunststoff zwei Plättchen von 7x7mm geschnitten und an den
Ecken etwas abgerundet. Die erhabenen Rahmen der zu schließenden Fenster
habe ich vorsichtig abgeschabt und |
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dann die beiden
Kunststoffplätt-chen mit Sekun-denkleber-Gel auf die Fenstereinsät-ze
geklebt. Die eigentliche Zitter-partie war das Verschleifen, denn ich
wollte soviel von den umgeben-den Nieten retten, wie es ging. Dies ist
mir auch zum Glück weitgehend gelungen. Kleine Fehlstellen auf den
Flächen habe ich mit ein wenig Sekundenkleber-Gel gefüllt und nochmals
geschliffen.
Die beiden kleinen Griffstangen an der Führerhausstirnwand über dem
Umlauf habe ich weg geschnitten und durch Handläufe aus 0,4mm
Messingdraht ersetzt. Anschließend wurde das Führerhaus in
Spülmittellauge gereinigt und entfettet und mit REVELL-Seidenmattlack
schwarz gespritzt. Die Innenwände habe ich mit |
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Das Führerhaus wurde in ÜK-Version
umgebaut. Das vordere Seitenfenster ist mit einem Kunststoffplättchen
verschlossen.
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hellgrauer Farbe
gestrichen. Zum Schluss wurden noch einige Details der
Stehkesselrückwand farblich bearbeitet.
Das fertige
Lokfahrwerk mit dem neuen Umlauf. Daneben der Kohlenkasten, der
Durchbrochene Streben aus dem Weinert- Programm erhielt. |
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Erst nach der Lackierung des
Tendergehäuses wurden die Holzbretter mit Messingstreifen am
Kohlenkasten befestigt und lasierend bemalt.
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Am Kessel gibt es
eigentlich nichts zu tun außer eine neue Rauchkammer-entwässerung
anzubauen. Diese fehlt eigentlich bei allen ROCO-Loks der BR 44. Ich
habe dazu einen 0,8mm dicken Messingdraht rechtwinklig gebogen und in
eine Bohrung unterhalb der Rauchkammer nach vorne zeigend eingesetzt. |
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Tender |
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Der Kohlekasten des
Tenders sollte wie die Vorbildmaschine durchbrochene
Tenderbunkerabstützungen erhalten. Diese sind aus dem
Weinert-Bauteileprogramm unter der Nummer 8668 zu erhalten. Zunächst
habe ich den Aufbau des Tenders vom Fahrgestell genommen. Das geht ganz
einfach durch Aufspreizen der Seitenteile. Vorher ist jedoch noch die
Kardanwelle abzuziehen. Nun kann der Kohlekasten ausgebaut werden.
Dieser ist auf dem Tenderdeck eingerastet. Die vorhandenen Abstützungen
wurden mit einem scharfen Messer abgeschnitten; etwaige Reste wurden
verschliffen. Bei dieser Gelegenheit kann auch der Kohleeinsatz mit der
Laubsäge ausgesägt werden. Bei meiner Lok war dies schon erledigt.
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Auch von der
Tendersicht her macht 44 1386 keine schlechte Figur. Im Kohlenkasten
sorgt zerkleinerte Steinkohle für weiteren Realismus
Die neuen
Tenderbunker-abstützungen von Weinert habe ich an alter Stelle in
entsprechend angebrachten Bohrungen gesteckt und mit Sekundenkleber
befestigt.
Mit einem passend zurecht geschnittenen Stück einer Kunststoffplatte
wird auch der seiner Kohleimitation beraubte Kohlenkasten wieder
verschlossen. Hier ist jedoch zu prüfen, wie weit die Platte in den
Kohlenkasten eingetaucht werden kann, denn hier befindet sich auch der
Platz für den Digitaldekoder.
Zwar verfügte unsere Vorbildlok auch über einen zusätzlichen
Aufbau auf dem Kohlenkasten des
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Tenders, dieser
entsprach jedoch nicht dem metallenen Aufbau des ROCO Modells, sondern
war noch aus Brettern gezimmert. Also habe ich die Nachbildung der
Kohlekastenerhöhung mit einem scharfen Messer abgeschnitten und aus
einer BRAWA-Bretterplatte 2800 (dunkelbraun) einen Streifen in der Höhe
zweier Bretter heraus geschnitten. Aus diesen habe ich die
Kohlenkastenerhöhung gebastelt und mit Messingblechstreifen 1x0,2mm als
Verbindungslaschen auf dem Kohlenkasten montiert. Die BRAWA
Bretterplatte.
Auch der fertige Kohlenkasten wird nach Abschluss der Umbauarbeiten
gereinigt und entfettet. Den Bretteraufbau habe ich zunächst abgeklebt
und den Kohlenkasten in seidenmattem Schwarz lackiert. Anschließend
wurde der Bretteraufbau in mattschwarz lasierend bemalt. Die
Verbindungslaschen habe ich in einem seidenmatten Schwarz lackiert. Nach
dem Trocknen des Lackauftrags wurde er wieder auf das Tendergehäuse
gesetzt und der Tender zusammen gebaut. |
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Abschlussarbeiten |
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Aus den Bildern
kann man zweifellos entnehmen, dass meine für den Umbau vorgesehene Lok
bereits gealtert war. Deshalb waren lediglich die umgebauten bzw. neu
hinzu gefügten Teile der Alterung anzupassen. Ich altere meine Modelle,
indem ich die schwarzen Teile zunächst mit REVELL Mattfarben schwarz
(08) und schwarzgrau (09) nass in nass grundiere. Verlaufspuren werden
anschließend mit feinem Pinsel und stark verdünnter Farbe (z.B.
kalkweiß, rostfarbe) aufgemalt oder getupft. Flugrost bringe ich mit der
Airbrush auf. Auch Puderfarben verwende ich gelegentlich für die eine
oder andere Verschmutzung. Fixiert wird das Ergebnis mit leicht
seidenmattem Klarlack.
Für Fahrwerke mische ich mir eine Pampe aus mattem Klarlack mit Anteilen
von schwarz (glänzend), dunkelbraun (glänzend) und einigen Tropfen
eisenfarbe (REVELL Nr. 91). Damit werden der Rahmen, die Räder und die
Steuerungsteile eingestrichen. Mit Waschbenzin und einem Flachpinsel
wasche ich wieder weg, was mir nicht gefällt, bis ich den gewünschten
Grad der Verschmutzung eingestellt habe. Am Günstigsten ist es, wenn bei
dieser Arbeit die Platinen mit den Stromabnehmern ausgebaut oder die
Stromabnehmer wenigstens abgeklebt sind. Die Laufflächen der Räder sind
im Anschluss an diese Tätigkeit ebenfalls mit Waschbenzin zu reinigen.
Hierbei sollte man natürlich die obligatorischen Sicherheitsmaßnahmen
wie ausreichende Lüftung beachten. Anschließend kann noch mit der
Airbrush oder mit Puderfarben Bremsstaub an geeigneten Stellen
aufgebracht werden. Hier sollte aber nicht mit mattem Klarlack fixiert
werden, weil sonst der leichte Glanz der ölig verschmutzten Stellen
wieder verloren geht.
Bei dieser Lok habe ich die Beschilderung erst zum Schluss angebracht,
um beim Altern nicht abkleben zu müssen. Die Schilder meiner Loks sind
nämlich mitten in der Epoche III immer noch schön geputzt. Zuletzt wird
der Kohlekasten des Tenders mit echter Kohle gefüllt, welche wiederum
dauerhaft mit Leimwasser fixiert wird. Wenn alles getrocknet und
ausgehärtet ist, kann die Maschine wieder dem Betrieb übergeben werden. |
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44 1386 rollt nach
erfolgtem Umbau und Ergänzung der Vorräte wieder zu ihrem nächsten
Dienst. |
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Benötigte Teile |
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Die Antwort auf die
Frage, welche Teile für den Umbau benötigt werden, hängt in hohem Maße
davon ab, welches ROCO-Modell als Basis für den Umbau heran gezogen
wird. Je nach verwendeter Basisversion kann der eine oder andere
Bauschritt wegfallen. Deshalb ist individuell zu prüfen, welche Teile
tatsächlich benötigt werden.
Wer eine Lok der Ausführung bis Frühjahr 2002 mit bereits eingebautem
ÜK-Führerhaus umbaut, kann sich den Umbau des Führerhauses in die
ÜK-Version natürlich sparen. Es wurde, soweit aus den Katalogen der
letzten 10 Jahre ersichtlich ist, bei folgenden ROCO-Modellen eingebaut:
Art. Nr. 43260
Öltender, offene Schürze, Baujahr 1997-2002
Art. Nr. 43268 Belgische Version
Art. Nr. 43352 DRG-Version in grau
Es ist
möglicherweise noch als Ersatzteil bei ROCO erhältlich. Dieses
Führerhaus lässt sich jedoch aufgrund der Modifikationen im Hinblick auf
den Einbau des Kardanantriebs nicht auf einer Lok ab Baujahr 07/2002
verwenden. |
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Basismodell für den Umbau:
Umlauf BR 44
Pufferbohlenabdeckung
Mittelzylinder
Tenderbunkerabstützungen
Kohlekastenaufbau
Originalkupplung
Schildersatz BR
44 1386 |
ROCO BR44 bzw. 044,
Art. Nr. 63241 Kohletender, offene Schürze, Ep. IV
Art. Nr. 63243 wie 63241, jedoch Epoche III
aus ROCO Lok Art.
Nr. 43262 mit geschlossener Frontschürze
ROCO Teilesatz „C“
Nr. 94622
ROCO Nr. 92419
Weinert Nr. 8668
BRAWA Bretterplatte
dunkelbraun Nr. 2800
Weinert 8648
Beckert Modellbau,
Dresden |
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Selbstverständlich lassen sich noch weitere Detailverbesserungen
realisieren. Dazu Steht uns ein reichhaltiges Programm von Bauteilen von
verschiedenen Herstellern zur Verfügung. Ich habe die angegebene
Teile-Nummern sorgfältig recherchiert, bitte aber, im Einzelfall die
Richtigkeit dieser Nummer vor Bestellung zu prüfen, da bei Neuauflagen
oftmals die Teilenummern geändert werden.
Ich hoffe, dass meine Bastelei einige Anregungen für Ihre eigenen
Bauprojekt geben konnte. Der beschriebene Schürzen-Umbau passt
selbstverständlich auch zu einer BR 44 Öl bzw. BR 043. Sollten Sie
Fragen zu meinem Beitrag haben, stehe ich gerne zur Verfügung. Ich würde
mich auch sehr darüber freuen, falls der (die) eine oder andere Leser(in)
mir noch weitere Informationen bzw. Bilder von 44 1386 zur Verfügung
stellen könnte, um eventuelle Detailfragen zum Aussehen der Lok klären
zu können klären zu
können. |
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