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Modul "Neubaugebiet" unserer Modellbahnanlage Kirchberg /Baden

   

2.) Baggereinsatz im größeren Stil

 

Dies sollte eine Szene ergeben mit einem Menck-Bagger und einem zu beladenden LKW. Da der Modul-Anschluss hinter der

Bahnlinie ein ansteigendes Gelände vorsieht, das im weiteren Verlauf nicht brauchbar war, habe ich einfach angenommen, dass die Geländeerhebung hier abgetragen wird, um Platz für Strasse und Parkplätze zu schaffen. Auch hier wurde Sand mit Leimwasser zu einer Art Spachtelmasse vermischt und an der vom Bagger bearbeiteten Steilwand angetragen. Alle anderen Geländestellen wurden mit Holzleim bestrichen und mit Sand bestreut. Das Ganze wurde dann wieder mit Leimwasser getränkt, in welches ich weiteren Sand eingestreut habe. Mit einem alten LKW habe ich Reifenspuren eingebracht. Die Abdrücke der Bagger-Gleisketten habe ich mit einem entsprechend breiten Schraubenzieher in den Boden eingedrückt. Nach dem Abbinden des Leims hatte ich dann ein vom regen Bauverkehr herrlich zerwühltes Gelände, in dem auch ein schwerer Muldenkipper nicht deplaziert wirkt.

   

3.)        Bau einer Unterführung unter der Bahnstrecke für die Beseitigung eines Bahnübergangs

4.)        Bau einer Straßenbrücke über die neue Bundesstrasse im Zuge des Unterführungsbauwerks

5.)        Straßenbau

 

Annahme:

Die B36, die im Südwesten Kirchbergs aus der Stadt führt, überquert an dieser Stelle die Bahnstrecke nach Basel. Die Strasse ist, wie man an der Pflasterung unschwer feststellen kann, schon sehr betagt. Da durch die Erschließung des neuen Baugebietes absehbar war, dass dieser Bahnübergang für die zu erwartenden steigenden Verkehrsströme ein immer größeres Hindernis zu werden drohte, hat man beschlossen, den Bahnübergang durch eine Unterführung unter der Bahnlinie zu ersetzen. Da diese Maßnahme bei laufendem Bahnverkehr stattfinden musste, hat man sich entschlossen, den Baukörper neben der Bahnlinie fertigzustellen und anschließend unter der Bahnstrecke durchzupressen. Dafür mussten umfangreiche Vorbereitungen durchgeführt werden. Zunächst wurden starke H-Träger in den Bahndamm gerammt, die mit ebensolchen Trägern parallel zu den Bahngleisen verbunden wurden. Diese dienten nun als Lager für weitere H-Träger, mit denen die Bahngleise an dieser Stelle unterfangen wurden. Der Schotter war in der Folge auszubauen und die Schwellen gegen Lageveränderungen zu sichern. Somit konnte der Betrieb zumindest mit eingeschränktem Tempo weitergeführt werden, wofür eine entsprechende Langsamfahrstelle eingerichtet wurde.

Die Baugrube selbst wurde unter Verwendung von Stahl-Spundwänden abgesteckt und ausgebaggert. Sie umfasst im Vordergrund den Bereich der Herstellung des Unterführungsbauwerkes, des Kranstandorts und des Materiallagers, jenseits der Bahnlinie den Bereich für die Auffahrtrampe, die auch eine Nische für das linke Brückenwiderlager der späteren einspurigen Straßenbrücke beinhaltet. Im Hintergrund kann man bereits beobachten, wie die Fundamente der Stützmauern, die später einmal das Erdreich abfangen sollen, hergestellt werden. Das Unterführungs-Bauwerk selbst ist bereits fertiggestellt und der Durchpressungsvorgang hat schon kleine Fortschritte gemacht. Der Pressvorgang selbst erfolgt über 4 Pressstränge, die mit jeweils 4 Pressen mit einem Hub von 1m bestückt sind. Die Pressen für je zwei Pressstränge sind in einem gemeinsamen Widerlager zusammengefasst, von denen aus Platzgründen nur das linke Widerlager nachgebildet werden konnte. Hier ist zu erkennen, dass die Pressen des vierten Pressstranges (von rechts) ihren vollen Schub geleistet haben und bis zur Endposition ausgefahren sind. Die Pressen des dritten Stranges sind bereits in die Ausgangsposition zurückgefahren und machen somit Platz für ein neues Verlängerungs-Teilstück des Pressstranges. Der Kran, ein Wetzel Typ 20-1250 ist bereits dabei, ein solches Verlängerungsstück in den dritten Pressstrang einzuheben. Sobald auch im vierten Pressstrang ein solches Stück eingebaut ist, beginnt der Pressvorgang von vorn.

Während der kontinuierlichen Durchpressung wird auch im Innern des Bauwerkes entsprechend dem Fortgang des Verfahrens Erdreich abgetragen

 

Der Bahnübergang sollte nach Fertigstellung der Unterführung zurückgebaut und die ehemalige Bundesstrasse vor der Bahnstrecke nach links entlang der Bahnlinie fortgesetzt werden. Als Wohnstrasse soll sie das neue Siedlungsgebiet erschließen. Mittels einer einspurigen Brücke wird sie über die neue Bundesstrasse und zwischen dem Neubau der KLV und der Bahnlinie als Einbahnstrasse um das Gebäude herum geführt werden.

Für den Bau der Straßenbrücke ist bereits ein Kaiser-Kran des Typs TK40/54 der Firma Wolff & Müller in Stellung gebracht worden. Aufgrund seines langen Auslegers wird er auch das gegenüber liegende Brückenwiderlager, dessen Fundament erst nach Abzug des Krans an der KLV-Baustelle angegangen werden kann, erreichen. Das linke Widerlager ist bereits im Bau.

Der Bau der bereits erwähnten Wohnstrasse, eine Domäne der Fa. REIF, hat bereits begonnen. Während auf der einen Straßenseite noch die neue Kanalisation verlegt wird, wird auf der anderen Seite bereits die Schwarzdecke eingebaut. Leider kann noch nicht weitergebaut werden, solange die neue Brücke noch nicht steht. Zudem wird dieser Abschnitt derzeit noch als Zufahrt zu den verschiedenen Baustellen benötigt.

 

Modell:

Die Baugrube wurde mit Spundwandplatten der Fa. BRAWA gesichert. Da diese Platten allerdings nur "einseitig" gestaltet sind, d.h. die Rückseite ist durchgehend glatt, musste im sichtbaren Bereich der Rückseite die "Gegenstruktur" zur Vorderseite eingefräst werden. Die Farbgebung erfolgte mit der Spritzpistole hauptsächlich in den REVELL-Farben "eisenmetallic",

"panzergrau", "erdbraun" und "Rost", wobei auch etwas Rostfarbe von Testors dazwischen genebelt wurde.
Das Unterführungsbauwerk wurde nach einem Bericht der Fa. Wayss & Freitag über den Bau eines vergleichbaren Objekts im Zuge einer Bahnstrecke im Ruhrgebiet gestaltet. Ich habe versucht, die darin beschriebenen Gegebenheiten aufzugreifen und in etwas verkleinerten Dimensionen als Modell wiedergegeben. Der eigentliche Baukörper entstand aus 4mm starkem Sperrholz, die Bodenplatte aus 2mm starkem Polystyrol. Während die Seitenwände und die Decke mit HEKI Straßenfarbe "Beton", die anschließend etwas angeschliffen wurde, bemalt ist, wurde auf der Bodenplatte wieder Fließspachtel aus dem Baumarkt verwendet, um den Eindruck einer Betonplatte zu erwecken. Da ich das Stadium des Durchpressens  darstellen wollte, während dessen im Innern des Bauwerks ebenfalls Erdreich abgetragen wird, habe ich einen Fuchs Hochlöffelbagger

(Weinert Modell) mit zwei Arbeitsscheinwerfern ausgerüstet und in der Unterführung plaziert. Der Henschel HS16 HK, der gerade beladen und den Abraum abtransportieren wird, bekam ebenfalls beleuchtete Scheinwerfer. Um die Szene noch etwas mehr auszuleuchten, wurde hinter dem LKW noch eine Lichtquelle in Form eines kleinen Lämpchens im Boden installiert.

Für die Pressstränge wurden Konstruktionsteile für Stahlfachwerkbauten von Auhagen verwendet, die im Maß (Querschnitt 1 x 1 Meter, Länge ebenfalls 1 m bzw. ein Mehrfaches davon) ziemlich genau dem Vorbild entsprechen. Diese Teile werden, dem Fortschritt des Pressvorgangs entsprechend, zwischen den Pressen und dem Bauwerk vom Kran eingehoben. Dabei hatten die Pressen in dem beschriebenen Vorbildfall einen Hub von ebenfalls einem Meter. Aufgrund des beschränkten Platzes konnte nur ein Presswiderlager mit den Pressen dargestellt werden, doch ich denke, dass das Prinzip trotzdem ersichtlich ist.

Auf der anderen Seite des Bahngleises in der Baugrube ist ein O&K LK201 Hochlöffelbagger (Weinert-Modell) dabei, ebenfalls Abraum wegzubaggern, um das Durchpressen zu unterstützen. Alle Sand- und Erddarstellungen wurden wieder mit einem Gemisch aus Sand und Leimwasser hergestellt, das mit einer Spachtel aufgetragen und in das Furchen vom "Baggerbiß" eingearbeitet wurden.

Im weiteren Verlauf der Zufahrtsrampe zur künftigen Unterführung wurde die Szene des Fundamentbaus für die Stützwände dargestellt. Leider kam mir die Idee erst im Verlauf der Endgestaltung, so dass die Fundamentgrube nachträglich aus der Sperrholzplatte ausgesägt werden musste. Die bereits fertigen Fundamente entstanden aus 6mm breitem Sperrholz, in welches Baustahl aus Fliegengitter eingeklebt wurde. Die Querverbindungen des Fliegengitters wurden nach dem Trocknen herausgezogen, damit nur noch die senkrechten Drähte stehen blieben.

 Das Fundament im Bau wurde durch Holzbrettchen "eingeschalt" und mit Fließspachtel gegossen. Da hinein habe ich ebenfalls ein Stück Fliegengitter eingesetzt. Ein aus KIBRI-Teilen gebauter Magirus Fahrmischer (inzwischen gibt es ihn als Komplettbausatz) füllt die Schalung mit Frischbeton. Im weiteren Verlauf dieser Baumaßnahme schickt sich der Baggerführer an, den Graben für die neuen Fundamente weiter auszubaggern und besteigt sein Arbeitsgerät, ein KIBRI-Bagger Typ Fuchs 301.

 

Die Baustelle für die Straßenbrücke ist bereits eingerichtet; das Fundament des Brückenwiderlagers ist begonnen. Dieses wurde nach der gleichen Methode wie die Stützwandfundamente hergestellt. Die Schalung entsteht aus großen Schaltafeln, die vom Kran eingehoben werden. Sie stammen aus dem KIBRI-Sortiment "Baustellenzubehör".

Für das Thema "Straßenbau" wollte ich zunächst nur die Verlegung der neuen Kanalisation darstellen. Im Verlauf der Gestaltung kam mir jedoch die Idee, auch ein Stück fertige Strasse und vielleicht auch den Aufbau des Planums einzubringen. Natürlich erhebe ich nicht den Anspruch auf einen fachmännisch korrekten Straßenunterbau. Den kann man im Straßenbau-Museum in Germersheim besichtigen. Aber durch Aufkleben von dem künftigen Straßenverlauf entsprechenden Kartonstreifen und Bestreuen mit verschiedenen Materialien (maßstäblicher Kies und Sand von ASOA) habe ich versucht, zumindest verschiedene Schichten des

Unterbaus nachzubilden. Dieser Teil der Strasse wurde durch eine Absperrung gegen den für den Kanal aufgebrochenen Bereich abgesichert. Dazu wurden Evergreen-Profile 0,4 x 2mm abwechselnd rot und weiß gestrichen und auf Ständer aus dem KIBRI-Baustellen-Zubehör gesteckt. In den für den Kanal vorgesehenen Graben wurden Vollmer-Rohre gelegt. Weitere Rohre liegen auf Lager, weitere kleinere Rohre aus dem KIBRI-Baustellenzubehör, seidenmatt in rotbraun lackiert, stellen Keramikrohre für den Hausanschluss dar.

Der Bagger am Kanalisationsgraben, ebenfalls ein O&K L201 von Weinert, besitzt eine 3-Meter-Verlängerung im Ausleger. Er wurde in den Reif-Farben lackiert und gealtert, ebenso die Planierraupe und die Straßenwalze. Diese stammt von Epoche und

stellt ein Henschel-Vorbild dar. Die Planierraupe ist eine uralte Bekannte aus dem Hause WIKING. An diesem Beispiel zeigt sich einmal mehr, wie segensreich manchmal der bloße Einsatz von etwas Farbe sein und aus einem unscheinbaren Modell durchaus ein Blickfang werden kann. Als Unterkünfte für die Arbeiter wurden Bauwagen von KIBRI bzw. WIKING aufgestellt. Auch diese wurden in den entsprechenden Firmenfarben lackiert und beschriftet und einer gewissen Alterung unterworfen. Die heute üblichen Containerdörfer gab es zu dieser Zeit noch lange nicht.

Der Bahnübergang ist ein Modell der Fa. Busch, bei dem die Schrankenbäume mit ihren Lagern aus der Bodenplatte herausgetrennt und in das vorbereitete Straßenplanum eingebaut worden ist. Angeblich sollte dieser Übergang für eine 8 Meter breite Strasse tauglich sein. Tatsächlich mussten die Schrankenbäume um ca. 2cm verlängert werden, um über meine 8m-Strasse zu reichen.

 

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