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Erneuerung und Ausbau des BW Kirchberg

 
 

 

Liebe Modellbahnfreunde und Freunde der Werkstatt 87

Bereits bei der „Grundsteinlegung“ unseres Bahnhofs, der später „Kirchberg/Baden“ heißen sollte, kam die Idee auf, ein Bahnbetriebswerk in die Anlage mit einzubauen.  Auslöser hierzu war die Tatsache, dass mir meine Heimanlage wegen Planungsfehlern bei den Schattenbahnhöfen kein Spaß mehr bereitete und deshalb deren Weiterbau aufgegeben werden sollte. Das BW war aber schon mehr oder weniger fertig.

Also löste ich das Betriebswerk aus dem heimischen Anlagenrohbau heraus, teilte es in zwei (einigermaßen) transportable Teile und integrierte es in unsere Ausstellungsanlage. Schon bei der nächsten Ausstellung zeigte sich, dass ein BW mit Drehscheibe, Lokschuppen und Behandlungsanlagen ein wesentlicher Publikumsmagnet für eine Modellbahnanlage darstellt. Bereits dieses erste Betriebswerk wies mit einem 22-ständigen, auf eine 7,5°-Teilung umgebauten Vollmer-Ringlokschuppen und dem hervorragenden BW-Zubehör von Bochmann und Kochendörfer (B&K) und Weinert eine recht anspruchsvolle Ausgestaltung auf. Die Resonanz der Besucher machte Lust auf mehr.

Da die beiden BW-Teile aufgrund ihres hohen Gewichts doch recht unhandlich waren, reifte Ende der 90er Jahre in mir der Entschluss, ein neues Betriebswerk mit einer Länge von 4,50m in drei Teilen zu bauen. Dieses BW konnte 1999 in Betrieb genommen werden. Offenbar war es mir gut gelungen, denn der EK widmete unserem BW Kirchberg einen ausführlichen Bericht im EK-Sonderheft Nr. 62 „Bahnbetriebswerke“, zu dem ich auch den Text beisteuern durfte.

Inzwischen sind über 7 weitere Jahre vergangen, in denen sich unser BW auf Ausstellungen bewährt und viele Besucher in seinen Bann gezogen hat. In meinem Bestreben, unseren Besuchern immer wieder etwas Neues zu bieten (und weil ich sowieso BW-Fan bin), habe ich mich Anfang 2007 entschlossen, auch an dem Betriebswerk einen Umbau mit Erweiterung auf 6,50m durchzuführen.

Nach Vollendung dieser Maßnahmen sollen unseren Lokomotiven nebst weiterer Rangiermöglichkeiten nunmehr zwei Ringlokschuppen mit voraussichtlich 21 und 24 Ständen zur Verfügung stehen.

Die Arbeiten hierzu sind schon seit einiger Zeit in vollem Gange und teilen sich in mehrere verschiedene Baumaßnahmen auf.  

 

 
 

Neubauten

 
 


Segment 3a für den neuen Lokschuppen 1

Für den Lokschuppen 1 wird ein neues Segment erstellt, auf dem ein 21-ständiger Schuppen neu erstellt wird. Auch dieser erhält eine Fleischmann-Drehscheibe zur Verteilung der Loks auf die Schuppenstände. Der Grubenrand dieser Drehscheibe wurde stark verändert, damit nur noch ein ca. 1,5 cm starker Grubenrand sichtbar sein wird. Die Profile der Strahlengleise wurden direkt bis zum Grubenrand geführt ohne Zwischenschaltung von speziellen Anschlussgleisen geführt. Das Haus für den Drehscheibenwärter wurde auf die gleiche Weise umgebaut wie bei der bisher vorhandenen Drehscheibe und der Oberlichtaufbau im Dach entfernt.

An der rechten Giebelwand habe ich einen Werkstattanbau aus überzähligem Material des Lokschuppens „Freilassing“ von Faller angebaut. Vor der linken Giebelwand wurde das neue Verwaltungsgebäude mit Lokleitung angebaut. Dieses Gebäude dient als verbindendes Element beider Schuppen. Da auch dieses Gebäude wieder aus den ehemaligen POLA-Bausätzen „Lokschuppen Freilassing“ entstanden ist, habe ich mir, damit die Dachlandschaft im BW nicht zu eintönig wird, für das Dach noch einen Oberlicht-Aufbau einfallen lassen. Dazu habe ich Urmodelle für die Fensterfront, den Dachbinder und das Dachsegment angefertigt und in Resin abgießen lassen.  

Um beide Drehscheiben unhabhängig voneinander von den Behandlungsgleisen erreichen zu können, mussten die Zufahrten zu den Drehscheiben grundlegend verändert werden. Um der neuen Anforderung gerecht zu werden, wurde das bisherige Lokausfahrgleis als neues Einfahrgleis verwendet. Das davor liegende ehemalige Abstellgleis wird als neues Ausfahrgleis für beide Drehscheiben angelegt. Das Behandlungsgleis 2 wird sowohl direkt an die Drehscheibe 1  als auch über eine Weichenverbindung und das Lokeinfahrgleis an die Drehscheibe 2 angeschlossen, während das Behandlungsgleis 1 über die gleiche Weichenverbindung nur mit dem Lokeinfahrgleis verbunden werden kann. Das tut den tatsächlichen Fahrmöglichkeiten keinen Abbruch, denn die Scheibe 1 hat erstens auch eine Einfahrtmöglichkeit vom Lokeinfahrgleis her (auf der den Behandlungsgleisen gegenüber liegenden Drehscheibenseite) und zweitens sind auf diesem Behandlungsgleis die Bekohlungs- und Entschlackungsszenen fest installiert, so dass auf diesem Gleis ohnehin keine Modell-Lok verkehren kann.

Segment 2a für neue Weichenverbindungen

Um diese ganzen Gleisverbindungen realisieren zu können, muss ein 50cm langes Stück zwischen den Behandlungsstationen und dem Lokschuppen 1 (Haus 1) eingebaut werden. Diese Weichenverbindungen wurden bereits mir ROCO 10° Weichenmaterial angelegt.

Auf diesem Segment ist auch Platz für eine größere Rechteckhalle vorhanden. Diese wird in Zukunft einen gleich großen vorderen und hinteren Teil haben. Der hintere Teil wird auf dem Neubau-Segment 2a Platz finden. Vor den drei rückwärtigen Toren wird es zwei Gleise für Radsätze geben, während das hintere Gleis wie gehabt im Hintergrund der BW-Gebäude verlaufen wird. In der vorderen Giebelwand wurde eine überdachte Rampe und einen Gleisanschluss für die Belieferung des Stofflagers angebaut.

 

 
  Umbauten  
 

Segment  2

Im Vordergrund musste das bisherige Lokausfahrgleis etwas verschoben werden, damit der Anschluss an das neue Segment 2a wieder passt. Die wesentlichen Änderungen im Gleisbild spielen sich jedoch hinter dem Kohlenbansen ab:

Das bisherige Lokeinfahrgleis hinter dem Kohlebansen wird nicht mehr benötigt und wurde deshalb entfernt. Das Sozialgebäude mit Wasserturm wurde zugunsten eines neuen größeren Kohlebansens entfernt und wird voraussichtlich zwischen den Lokschuppen im Hintergrund einen neuen Platz finden.

Für die Rechteckhalle konnte bei geringfügig mehr Breite ein Gleis mehr untergebracht werden. Dazu mussten lediglich die letzten drei Gleise etwas verschoben und eine zusätzliche Weiche eingebaut werden. 

Der bisherige Kohlenbunker von Bochmann & Kochendörfer, der eigentlich ein Vorbild der DR-Ost verkörpert, wird durch einen DB-Einheitsbunker (Faller-Modell) abgelöst. Dieser wird nach den Verbesserungsvorschlägen aus den BW-Sonderheften des Eisenbahn-Journals überarbeitet. Da der zukünftige Kohlebansen deutlich breiter werden wird, wird auch die bisherige Kranbrücke des Bekohlungskrans „Rosenheim“ von B&K  nicht mehr ausreichen. Hier denke ich an eine Kranbrücke, die auf den Kronen der Bansenwände läuft, analog dem leider nicht mehr erhältlichen HEICO-Modell.
 

 Segment 3 mit dem „neuen“ Lokschuppen 2

Auf diesem Segment müssen neue Ein- und Ausfahrtgleise für die Drehscheibe verlegt werden. Durch die veränderte Anbindung der Drehscheibe steht Platz für drei weitere Schuppenstände zur Verfügung, so dass der Lokschuppen auf 24 Stände erweitert werden kann. Des Weiteren wird der auf diesem Segment befindliche Schornstein entfernt, da dieser Schuppen über Einzelrauchabzüge verfügt. Statt dessen kommt dieser auf dem Segment 3a zum Einsatz, da der neue Schuppen angenommener Maßen mit Sammelrauchabzug versehen sein wird und daher der Einsatz eines Schornsteins gerechtfertigt ist.  

Das alles wird eine Menge Arbeit und Organisation benötigen, weil ich vermeiden möchte, dass wir ohne BW auf eine Ausstellung gehen müssen. Also werden alle Umbauten an den vorhandenen Segmenten sowie die Anpassungen der Neu- an die Altbauten in den Ausstellungspausen erledigt. Im schlimmsten Fall werden im BW vorübergehend nur eingeschränkte Funktionen zur Verfügung stehen, was ich aber hoffe, vermeiden zu können.

 Auf den folgenden Seiten werde ich in loser Folge Bilder von den Baufortschritten zeigen.

 
 

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