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Segment A8 –
Landschaftliche Ausgestaltung |
Hallo, Modellbahnfreunde,
inzwischen habe ich etwas Zeit gefunden,
mich mit dem „weißen Fleck“ auf unserer Anlage, nämlich mit den
Segmenten A8 bis A16, zu beschäftigen und die landschaftliche Gestaltung
in Angriff zu nehmen. Wie an anderer Stelle bereits berichtet, wurden
diese Teile anlässlich der Faszination Modellbahn 2005 in Sinsheim in
Betrieb genommen und harren seither der Vollendung. Jedes Segment ist
120cm lang und ca. 65cm breit.
Hauptthema all dieser Segmente ist eine
kreuzungsfreie Abzweigstelle an einer zweigleisigen Hauptstrecke. Über
diese Abzweigstrecke ist inzwischen unser Schattenbahnhof an die
Hauptstrecke angeschlossen. An der Anzahl der Segmente kann man
erkennen, dass die Streckenlänge vergleichsweise enorm ist. Immerhin
handelt es sich um ca. 8,50 m. Dadurch konnten die Rampen zum
Schattenbahnhof, der etwa 10 cm tiefer als die Hauptstrecke liegt, mit
möglichst geringer Steigung angelegt werden. Dadurch stellen sie auch
für schwerste Züge kein Hindernis dar.
Das Segment A8 beherbergt die
Weichenverbindungen und die dazu gehörenden Signale sowie das Stellwerk
dazu. Da auch diese Szene thematisch in der Zeit der 60ger spielt,
wurden Formsignale aufgestellt und – soweit mir möglich - alle
Einrichtungen eines mechanischen Stellwerks nachgebildet. Das war im
Großen und Ganzen der bereits bei der Planung der Segmente abgesteckte
Rahmen. Über alles Weitere wie Landschaftscharakter, Hochbauten,
Vegetation usw. hatte ich nur nebulöse Vorstellungen, die sich wie immer
erst während des Bauens konkretisierten.
Zunächst favorisierte ich eine rein
„pflanzliche“ Gestaltung, bis mir die Idee kam, eine weitere
industrielle Gegebenheit im badischen „Ländle“ darzustellen: ein
LKW-Werk. Pate für die Idee stand das Werk Gaggenau der Daimler Benz AG
im schönen Murgtal. Hier wurden Mercedes-Benz-LKW hergestellt, bevor die
neue Fabrik in Wörth diese Aufgabe zum Ende der 60er Jahre übernahm.
Anschließend wurde hier der Unimog produziert. Inzwischen ist auch diese
Aufgabe nach Wörth abgewandert. Heute werden hauptsächlich Getriebe in
Gaggenau gefertigt.
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Für die Realisierung des Fabrikgeländes stand nur ein recht schmaler
Streifen im Hintergrund zur Verfügung. Daher mussten alle
Gebäude als Halbrelief ausgeführt werden, was allerdings dem
Geldbeutel zugute kam. Denn diese Bauweise ergab die doppelte
Gebäudelänge aus dem Bausatzmaterial, da nur die dem Gleis
zugewandte Seite nachgebildet werden musste.
Aus den Bausätzen 9811 und 9807
von KIBRI kreierte ich ein mehrgliedriges Fabrikgebäude,
dessen Fassadenseite dem Gleisverlauf angepasst war.
Dadurch weist es so gut wie |
keine rechten Winkel zu den
Segmentkanten auf, was der realistischen Wirkung zugute kommt. Alle
Fassadenteile habe ich mit einem Farbgemisch gespritzt, das dem Farbton
von Ziegelmauerwerk entsprechen sollte. Anschließend habe ich hoch
verdünnte graubraune Farbe in die Mauerfugen laufen lassen, um diese
hervor zu heben. Mit dem Trockenmalen (Granieren) des Mauerwerks mit
verschiedenen Rottönen fand diese Arbeit ihren Anschluss. Die Sockel
der Fassaden habe ich mit betongrauer Farbe angelegt. Auch hier wurde
mit verschiedenen anderen hellgrauen Tönen „Lichter“ gesetzt. Für das
Dachgeschoss musste ich drei Dachgauben selbst anfertigen, da im Bausatz
nur vier davon vorhanden waren. Die anderen vier Öffnungen sollten wie
ein Atelier mit großen Glasflächen belegt werden. Dies erschien mir
jedoch zu modern für diese Fabrik. Leider sah sich KIBRI nicht im
Stande, mir weitere vier Dachgauben zu liefern.
Links neben dem Gebäudekomplex wurde ein
Abstellplatz für Neufahrzeuge vorgesehen. Dieser und der Bereich vor dem
Gebäude wurde mit Pflasterplatten, die mittels Keramikpulver aus
Spörle-Gußformen gewonnen wurden, gestaltet. Hier kam ein betonfarbener
Anstrich mit stark verdünnter HEKI-Farbe zum Einsatz. Zum Schluss wurde
mit HEKI-Lasurfarbe und anschließenden Granieren mit hellem Grau auch
hier ein verwitterter Eindruck erzeugt. Für die Umzäunung des Areals
habe ich den schmiedeeisernen Industriezaun von POLA verwendet. Leider
gibt es diesen derzeit nicht zu kaufen, denn ich benötige weiteres
Material für das Segment 9.
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Als Stellwerksgebäude suchte ich mir das Vollmer-Modell „Nürnberg“
heraus, da es mir von der Bauart her als bestens in die gedachte Region
passend schien. Die Inneneinrichtung habe ich mit Teilen aus dem Faller
Stellwerkszubehör sowie Selbstbauteilen gestaltet. Stellwerker von
Preiser tun dort ihren verantwortungsvollen Dienst.
Für die
Seilzüge und Blechkanäle, also die sichtbaren Teile in den Außenanlagen
eines mechanischen Stellwerks musste ich mir erst einmal etwas einfallen
lassen, wenn ich am Ende nicht vollkommen pleite
dastehen wollte. Immerhin mussten vom
Stellwerk bis zu den am weitesten entfernten Hauptsignalen eine
Entfernung von je ca. 1m überbrückt werden. Dazu kommen pro Hauptsignal
weitere 1,50m zu den dazu gehörenden Vorsignalen, die sich auf Segment
A11 befinden. Da alle 7cm ein Rollenhalter zu setzen war, ergaben sich
somit ca. 35 Rollenhalter pro Hauptsignal/Vorsignal-Kombination. |
Schließlich kam ich
auf die Idee, die Ständer der Rollenhalter aus 0,5mm dickem
Messingdraht und die Hauben derselben
aus einem 6mm langen Messing-U-Profil 1x1mm zu bauen. Beides lässt sich
in einer selbst gefertigten Lehre problemlos zusammenlöten. Schon nach
den ersten aufgestellten Rollenhaltern war ich von der guten Wirkung
überzeugt, denn aus der üblichen Betrachterentfernung sind fehlende
Feinheiten ohnehin nicht mehr auszumachen. |
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Neben den
Rollenhaltern für die oberirdische Leitungsverlegung waren Blechkanäle
für ein- bis dreifache unterirdisch verlegte Doppelleitungen die am
meisten benötigten Stellwerksteile. Bei den Außenmaßen orientierte ich
mich an den Weinert-Teilen. Blechkanäle für eine Doppelleitung fertigte
ich aus Evergreen-Halbrundprofilen mit einem Durchmesser von 2mm an,
denen ich einen Streifen Evergreen-Profil von 0,5mm Dicke und 2mm Breite
untergeklebt habe. Ich denke, man könnte auch ein Rundprofil mit 2mm
Durchmesser nehmen, aber so habe
ich mehr Klebefläche. Blechkanäle für mehr Leitungen habe ich aus 2mm
starken Rechteckprofilen
entsprechender Breite hergestellt, bei denen ich die seitlichen Kanten
rund geschliffen habe. Alle Antriebs-, Rollen und Ablenkungskästen habe
ich unter Verwendung einer BRAWA-Riffelblechplatte |
und 2mm dickem Polystyrol gebastelt und
daraus die diversen Kästen ausgeschnitten. Auch hierbei orientierte ich
mich hinsichtlich der Abmessungen an den Weinert-Teilen.
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Die Vegetation besteht in der Hauptsache aus HEKI Grasfasern
verschiedener Länge, die mit dem Noch „Grasmaster“ in mehreren Etappen
auf die eingeleimten Flächen aufgetragen worden sind. Mit „Kompakt-Laub“
und weitere Gestaltungs-materialien wurde der Bewuchs abgerundet. Neben
Bäumen aus dem Heki-Artline-Programm wurden auch Büsche von Viessmann
und Noch verwendet.
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Gleismaterial:
Schotter:
Sande:
Signale:
Stellwerk:
Fabrikgebäude:
Vegetationsmaterial: |
ROCO Line ohne Bettung
/ Tillig
Dr. Vaupel 204/2
ASOA / selbst ausgesiebte Sande
Viessmann
Vollmer
KIBRI
HEKI, Noch, Viessmann |
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